Alle meine gestohlenen Bücher tuschelten nachts miteinander, erzählten die Geschichten ihrer Entführung, kicherten dabei, freuten sich, dass ihre Eselsohren begradigt wurden, ihnen niemand mehr den Rücken knickte, ihre Kaffeeflecken weggebleicht wurden und man sie nun berührte, als würde man nicht nur mit den Fingern über Papier fahren, sondern selbst in den Tiefen ihrer Buchstaben, ihrer tintigen Sätze wühlen, tief in ihnen versinken und tiefer, tiefer und sie endlich im Arm halten, über ihren Rücken streichen, ihren Geruch einsaugen, ihren Umschlag wieder anlegen und zurechtstreichen. Nie mehr wieder nackt auf einem schmutzigen Küchentisch, Kehrseite nach oben liegen, und wer sie las, würde sie so nicht einfach zurücklassen, sich ankleiden und ausgehen, sondern mit ihnen im Arm einschlafen. Niemals hätte ich sie verlassen. Manche berührte ich so vorsichtig, als würde ich damit ein Verbrechen begehen, Schmetterlinge streicheln.